Titel: Wilde Reise durch die Nacht
Autor: Walter Moers
Gattung: Fantasy
Seiten: 215
Verlag: Goldmann
Link zum Buch
Um was geht es eigentlich?
Als der zwölfjährige Junge Gustave Doré als Kapitän mit seinem Schiff zwischen
die siamesische Zwillingstonrado gerät, ist er der einzige Überlebende. Doch
nicht für lange. Der Tod möchte seine Seele. Doch Gustave kann ihm einen Pakt
vorschlagen. Um sein Leben zu retten muss er 6 Aufgaben erfüllen und das ganze
innerhalb einer Nacht.
Meine Erwartungen
Von Walter Moers habe ich schon einiges gelesen. Daher wusste ich schon in
welche Richtung das Buch gehen würde. Zumindest vom Schreibstil und Genre her.
Einzig, dass es nicht auf dem Kontinent Zamonien spielt, hat meinen
Erwartungen nicht entsprochen. Was aber nicht schlimm ist, aber man hat halt
Autoren bei denen man erwartet, dass die Geschichten in der bereits bekannten
Welt spielen, wie bei Tolkien Mittelerde oder Pratchett in der Scheibenwelt.
Und so ist es auch bei Moers.
Explizit gesucht hatte ich das Buch im übrigen nicht. Das ist mir auf dem
Bücherflohmarkt in die Hände gefallen und ich habe es einfach mal spontan
mitgenommen.
Interessante Fakten
- Die Geschichte ist nicht zuerst entstanden, sondern zuerst gab es die Illustrationen. Diese sind nämlich von Gustave Doré und sind eigentlich für andere Bücher gewesen. Gustave Doré war einer der erfolgreichsten Illustratoren des neunzehnten Jahrhunderts. Die Bilder sind unter anderem für Don Quichote, The Raven oder auch für die Bibel gewesen.
- Außerdem gibt es ein Lied das lose auf der Geschichte, aber vor allem über den Tod, der sich Gedanken über den Sinn des Lebens macht. Das Lied heißt "This Will Never End" und ist auf dem Album "A Twist in the Myth" erschienen.
Meine Meinung
Zuerst sollte man wohl wissen, dass dieses Buch nicht in Zermonien spielt und
ist leider in meinen Augen auch nicht ganz so gut wie Zermonienbücher. Wobei
dieses die Messlatte ja doch ziemlich hoch legen.
Durch die sechs Aufgaben gibt es einen guter roter Faden, der aber nicht
wirklich etwas über die Geschichte im Vorfeld verrät. Die Aufgaben sind in
sich stimmig und vielleicht auch nicht immer das was einem als erste Umsetzung
einfallen würde.
Generell ist das Buch leicht zu lesen und bietet viel typischen Moers Humor.
Auf viele Seiten wird man von interessanten Ideen und ganz eigenwilligen
Interpretationen der Bilder überrascht. An sich ist der Name des Buches
Programm und man erlebt eine wilde Reise durch die Nacht. Jedoch hat mir
ein bisschen der Spannungsbogen gefehlt und an der ein oder anderen Stelle
wurde es etwas dröge.
Vielleicht bin ich aber auch mit meiner Leseerfahrung dem Buch schon etwas
entwachsen. Ich bin mir sicher mit 15 oder 16 hätte ich das Buch geliebt. Auf
der anderen Seite kann man aber viele der Anspielungen und die Tiefgründigkeit
des Romans erst verstehen, wenn man etwas älter ist. So werden die Themen des
Lebens: Liebe, Sterben, Zeit und Sinn des Ganzen ganz nebenbei angesprochen
und ganz eigen interpretiert.
Mich konnte das Buch auf jeden Fall unterhalten und ich bin mir sicher, dass
ich es noch einmal lesen werde. Mit etwas mehr als 200 Seite kann man das auch
einfach mal wieder zwischenrein schieben.
Fazit
Leider hat es nicht ganz für die vollen 5 Punkte gereicht. Dafür hat einfach
das gewisse etwas gefehlt und der etwas fehlende Spannungsbogen hat dann sein
übriges getan. Aber ich kann das Buch auf jeden Fall jedem ans Herz legen, der
eine Lektüre für Zwischendurch sucht oder sich auch schon für die anderen
Bücher von Moers begeistern konnte.
4 von 5 Abenteurer
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